Offshore-Windkraft ist nicht sinnvoll?
Behauptet wird:
Offshore-Windenergie zerstört die Meeresumwelt und wird für die Energiewende nicht gebraucht.
Richtig ist:
Offshore-Windkraft trägt erheblich zur Versorgungssicherheit bei. Auch ökologische Interessen lassen sich gut mit dem Bau von Anlagen auf hoher See vereinen.
Die Windenergie auf dem offenen Meer steht durchschnittlich an 340 Tagen im Jahr zur Verfügung und ist durch die gleichmäßige Einspeisung von sauberem Strom eine unverzichtbare Säule der Energiewende. Deutschland ist Weltmarktführer für Offshore-Technologie und verfügt als einziges europäisches Land über die gesamte Wertschöpfungskette beim Bau der leistungsstarken Anlagen. Dieser industriepolitische Vorteil muss auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherung und Exportmöglichkeiten erhalten und ausgebaut werden, denn in der Offshore-Technologie steckt ein enormes Wachstumspotenzial. Von den Erfahrungen des Betriebs unter extremen Wetterbedingungen auf hoher See können auch Onshore-Anlagen sowie die Materialwissenschaft insgesamt profitieren.
Darüber hinaus leistet die Offshore-Branche beträchtliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit, damit der natürliche Lebensraum im Meer so wenig wie möglich durch die Errichtung der Großanlagen beeinflusst wird. Nord- und Ostsee sind seit jeher industriell genutzte Gebiete, belastet durch globalen Transportverkehr, Fischerei, militärische Nutzung und Schadstoffeinträge. Aus diesem Grund gelten für den Einsatz der Offshore-Technologie in deutschen Gewässern europaweit die strengsten Vorschriften.
Weil die Offshore-Windparks für Schifffahrt und Fischerei gesperrt sind, können sich Tiere und Pflanzen in dieser Meeresregion besonders gut regenerieren.65 So entstehen sogar neue Biotope. Zum Schutz von Meerestieren wie dem Schweinswal kommen lärmmindernde Technologien wie „Blasenschleier“ oder die „Flüster-Gründung“ bei Installationsarbeiten zum Einsatz.66