Windräder schaden dem Tourismus?
Behauptet wird:
Windräder schrecken durch ihren Einfluss auf das Landschaftsbild Touristen ab.
Richtig ist:
Viele Touristen haben sogar ein großes Interesse an der Technologie. Lediglich einer von Hundert Urlaubern fühlt sich gestört.
Laut einer Studie des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) würde nur einer von 100 Gästen einen Urlaubsort wegen eines Windparks in der Nähe meiden.49 Für die meisten Urlauber stellen Windenergieanlagen sichtbare Zeichen des Klimaschutzes und des ökologischen Fortschritts dar. Für viele Ferienorte sei es daher ein erheblicher Imagegewinn, wenn aktiv an der Energiewende mitgewirkt wird.
Wirklich ausschlaggebend für den Besuch eines Urlaubsziels seien jedoch eher Faktoren wie Freundlichkeit, Preise und Angebotsvielfalt. Des Weiteren ist belegt, dass die Akzeptanz von Windkraftanlagen am Urlaubsort stark von der persönlichen Einstellung zu Erneuerbaren Energien abhängt. Auch im Offshore-Bereich schneiden Windparks bei den Touristen gut ab: In einer Untersuchung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) von 2009 bis 2013 bewerteten sie küstennahe Offshore-Windparks eher positiv, küstenferne sogar bis sehr positiv.50
Windparkbetreiber erhalten zahlreiche Anfragen von Urlaubern, die gern einmal ein Windrad besichtigen würden. In der Nähe einiger Windparks und Testfelder gibt es deshalb Informationspfade und Rundfahrten. Auch energieautarke Kommunen, wie das brandenburgische Feldheim51 oder Freiamt im Schwarzwald, laden Interessierte zu Führungen ein. Durch das hohe Interesse an den Erneuerbaren gibt es inzwischen auch Reiseführer mit Fokus auf die klimafreundlichen Energielieferanten.52