Industrie ohne billige Kohleenergie ist nicht wettbewerbsfähig?
Behauptet wird:
International wettbewerbsfähige Strompreise gibt es nur mit billigen Kohlekraftwerken.
Richtig ist:
Ein schneller Umstieg auf Erneuerbare Energien ist mittel- und langfristig die beste Garantie für wettbewerbsfähige Strompreise. Diese sind in Deutschland im europäsichen Vergleich am niedrigsten.12 Zudem profitieren industrielle Großverbraucher, weil sie von der Finanzierung der Energiewende weitestgehend ausgenommen sind.
Insbesondere Windenergieanlagen an Land produzieren schon heute günstigeren Strom als fossile Kraftwerksneubauten. Bezieht man externe Kosten in die Betrachtung mit ein, ist Windenergie an Land die günstigste verfügbare Energiequelle. Es ist schon lange keine Frage mehr, ob sondern nur noch, wann die Kosten aller Erneuerbarer Energien unter denen der fossilen liegen. Ein künftiges Strommarktdesign muss diese Vorteile besser nutzbar machen.
Dass auch Kohlekraftwerke derzeit noch günstigen Strom produzieren, liegt am Einbruch der internationalen Rohstoffpreise u.a. in Folge der verstärkten Förderung von Gas mithilfe des ökologisch höchst umstrittenen Frackings. Ein weiterer Grund ist der derzeitige Verfall des Preises für CO2-Zertifikate.13
Die Bundesregierung muss nach dem beschlossenen Atomausstieg nun auch konsequent den Weg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung beschreiten.
Mittelfristig werden die Preise für alle fossilen Brennstoffe kräftig steigen, weil diese Ressourcen endlich sind. Die Nutzung von Erneuerbaren Energien hingegen wird laufend kostengünstiger und ist auch aus Klimaschutzgründen dringend geboten.